Da musste ich beim Verfassen des Textes gerade selber mal nachdenken. Denn die ersten IT-Erfahrungen konnte ich bereits mit 8 Jahren sammeln. Am ersten Rechner der zu Hause in der Firma vom alten Herrn stand, ein 286er mit Betriebssystem MS-DOS. Windows kannte damals noch keiner. Erste Reize wurden damals geweckt mit kleinen Befehlen große Ausgaben erzeugen zu können (und wenn es nur die Verzeichnisstrukturen mit Inhalten waren) oder Dateien im EDIT Editor monochrom anzulegen und ausdrucken zu können. Man brauchte nicht mehr Stift und Papier, genial! Heute? Unvorstellbar, nicht mehr greifbar und unverständliches Steinzeitalter. Wie dann der erste eigene Rechner, ein 386er mit 4MB RAM und 16 Farben zur Kommunion parat stand, standen weniger Spiele im Vordergrund, sondern die Möglichkeiten auszuloten was man denn noch mit dem Teil alles machen könnte. Wie sich zeigte, hatte man die meisten Möglichkeiten mit der Programmierung. Einem Schulfreund konnte ich hierbei öfters mal über die Schulter schauen wie er in GWBASIC programmierte. Das war aber noch zu früh und „wirr“ für mich. Erst wie er auf QBasic umgestiegen ist, wurde ich „warm“, erst Recht wie es Codingbeispiele mit Erklärungen in diversen PC-Magazinen gab (WWW gab es damals noch nicht wirklich). Das waren die ersten Schritte in meiner Programmierwelt, die zwischenzeitlich aber zum Erliegen kam. Erst wie nach der Schule die Frage aufkam in welche Richtung es beruflich gehen sollte, war das Stichwort IT-Bereich natürlich ganz oben.
Durch einen Kontakt nach Oberfranken lernte ich eine Softwarefirma kennen die sich auf SAP Programmierung spezialisiert hatte. Bis dahin kannte ich SAP nur als Aktie, war also erst mal verunsichert. Ich bekam das Angebot dort eine Ausbildung als Fachinformatiker machen zu können. Ob ich mich für die Fachrichtung Anwendungsentwicklung oder Systemintegration entscheiden würde, wurde mir überlassen. Ich tendierte ursprünglich für Systemintegration da ich bereits dutzende PCs selbst per Einzelteilen/Hardwarekomponenten zusammengebastelt hatte und mich Netzwerkinfrastruktur doch mehr angelacht hat. Aber was nutzt mir das wenn ich damit der Firma dann später nicht helfen kann wenn sich diese auf Anwendungsentwicklung spezialisiert hatte. So denn wurde der Entschluss gefasst mich hier als Anwendungsentwickler zu bewerben. Die Chance gab man mir. Da bis zum Start noch etwas Zeit war, besuchte ich noch Abend- und Vollzeitkurse für Webseiten (HTML, JavaScript, CSS) und Delphi (ehemals Pascal von Borland) für Windowsanwendungen. Das war ein guter Start, denn in der Ausbildung wurde einem nichts geschenkt, außer einem Schnellkurs für ABAP unter Release 4.0. Nach 3 Monaten wurde ich in das erste Kundenprojekt gesetzt, Release 4.6 – ich war also schon nicht mehr up to date, obwohl gerade erst neu gelernt ;) Ich muss meinen Mitarbeitern danken, die mich hier unterstützt haben, denn einen Ausbilder in diesem Sinne hatte ich nicht. Jedoch Zeit und den Anspruch was aus der Chance zu machen und beschäftigte mich sehr gerne mit SAP Dialogen, speziell Controls, was im Prinzip der Einstieg in die ABAP OO Technologie war.
Da man hier in der großen SAP Kundenwelt aus dem Reisekoffer lebt, abends im Hotel sinniert, lag es auf der Hand die Zeit nicht verstreichen zu lassen, ich entwickelte nebenher noch eine Windowsanwendung zur Abfrage von Prüfungsfragen die in einer Paradox Datenbank abgelegt waren. MultipleChoice Abfragen in Dialogen wurden gefertigt als auch Multimediainhalte eingebettet, und über eine PHP Anwendung wurde ein Lexikon mit rekursiven Links zu andern Begriffen erstellt und später in die Win32 Anwendung eingebettet, die ich unter Delphi erstellt hatte. Das Ganze hatte 2 Jahre Entwicklungszeit und ich wollte es auf den Markt bringen, konnte aber meinen damaligen Chef nicht davon überzeugen, dass er das mit seiner Firma übernimmt. Es lag also klar auf der Hand das ich das selbst erledigen musste, und dafür musste eine Firma angemeldet werden.
Es kam eins zum anderen und nach meinem bestandenen Abschluss erhielt ich erste Anfragen über Projekte in der SAP Welt über Netzwerke auf freiberuflicher Basis. Da ich mich bisher sowieso oftmals um meine nächsten Projekte selbst kümmern musste, kam eins zum anderen und ich übernahm die Projektanfragen in eigenem Auftrag als Einzelkämpfer. 2008 gründete ich zudem die bit-creations GmbH. Wenige Jahre später wurde in Mellrichstadt mein neues Büro eröffnet und der Umzug stand an.
Für die Zukunft steht ein weiteres größeres Bürogebäude zur Verfügung, wo auch Teamkollegen oder Mitarbeiter genügend Platz für Ihre Tätigkeiten finden werden, sei es für die Projektarbeit oder auch um Seminare und Schulungen abhalten zu können.
Seien wir gespannt wie es weiter geht…